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Unterzuckerung oder „Wenn der kalte Schweiß ausbricht“

Unterzuckerung oder „Wenn der kalte Schweiß ausbricht“
Das Problem der Unterzuckerung ist ein bekanntes Phänomen in jeder Sportart. Doch was führt dazu und wie können wir es verhindern?

Wir sind beim Training in der Halle und schnorcheln unsere Strecke für den IDA/CMAS ** – Silber Schein, 1000m sind angesagt und nach der Hälfte bekommen wir die zweite Luft und wollen noch mal ein bisschen Tempo machen. Doch dann, plötzlich ein Schwächeanfall. Kalter Schweiß bricht aus, wir fangen an zu zittern und werden schlapp. Und dann kommt der Heißhunger.

Was wir hier schildern, erleben täglich hunderte von Menschen, die sich in irgendeiner Form körperlich belasten.

Ein Leistungstief verbunden mit Zitteranfällen und Heißhunger. Mediziner nennen die Hypoglykämie, Unterzuckerung.

Der menschliche Körper ist auf ein Niveau von 55 bis 120 Milligramm Zucker pro Deziliter Blut (mg/dl) eingestellt. Liegt dieses Niveau ständig (d.h. krankhaft, über 120 mg/dl spricht man von Diabetes. Fällt das Niveau unter 50 Milligramm Zucker, ist der Zustand der Unterzuckerung mit den genannten Symptomen eingetreten.

Die Regulierungsmechanismen im Körper sind durchaus kompliziert. Zunächst sind Kohlehydrate (Stärke, Zucker, …) das Benzin unserer Muskeln, verantwortlich dafür, dass die Muskeln überhaupt arbeiten können. Über die Nahrung werden diese Kohlehydrate zugeführt. Das hat zur Folge, dass der Zuckerspiegel im Blut nach einer Mahlzeit auf 130 bis 190 mg/dl ansteigen kann. Der Körper merkt den Überschuss und die Buchspeicheldrüse bekommt den Befehl, Insulin zu produzieren. Insulin senkt den Zuckerspiegel wieder ab, etwa eineinhalb bis drei Stunden nach der Mahlzeit wieder im grünen Bereich. Ist dieses Zusammenspeil aber gestört und/oder kann die Bauchspeicheldrüse kein Insulin produzieren, hat ein Mensch Diabetes, ist zuckerkrank. Medikamente müssen dann die Aufgabe der Bauchspeicheldrüse übernehmen.

Um eine Unterzuckerung zu bekomme, muss ein Mensch nicht krank sein. Und Unterzuckerung ist, solange es nicht zum vollständigen körperlichen Kollaps kommt (bei ca. 30mg/dl) nicht gefährlich, da ein zu niedriger Zuckerspiegel leicht durch Zuführung von Kohlehydraten ausgeglichen werden kann. Deshalb kommt in vielen Fällen auch der Heißhunger über die Betroffenen, weil der Körper einfach seinen Zuckerbedarf anmeldet. Einher geht die Unterzuckerung oft mit sportlicher Betätigung oder schwerer körperlicher Arbeit. Körperliche Betätigung trägt nämlich entscheidend zur Senkung des Blutzuckerspiegels bei. Deshalb haben Sportler auch seltener Diabetes als Bewegungsmuffel. Der doppelte Effekt, also Sport zusammen mit Insulinausschüttungen nach dem Essen führt daher oft zum beschriebenen Phänomen.

Viele Sportler wollen dem vorbeugen, indem sie vor dem Sport Zucker in Reinform (z.B. Dextroenergen – Traubenzuckerpräparat) zu sich nehmen. Damit handelt man jedoch kontraproduktiv. So eine Zuckerbombe lässt den Blutzuckerspiegel geradezu explodieren. Die Bauchspeicheldrüse reagiert sofort, es kommt zu einer regelrechten Alarmausschüttung von Insulin. Zusammen mit der körperlichen Betätigung führt das zu einem Kollaps des Zuckerspiegels. Die Muskeln können nicht mehr mit dem jetzt noch ungenügend vorhandenen Brennstoff versorgt werden.

Besser ist es, so genannte komplexe Kohlehydrate zu sich zu nehmen, wie sie beispielsweise in Nudeln, Kartoffeln oder Vollkornbrot enthalten sind. Da diese komplexen Kohlehydrate anders verdaut werden, kommt es zu keinen Zuckerspitzen im Blut, das Niveau bleibt nahezu konstant. Überhaupt kann man mit der Ernährung vieles richtig, aber auch falsch machen. Zum Bespiel mit der Konsumierung von Früchten. Die sind gesund, da gibt es nichts dran zu rütteln. Allerdings unterscheidet sich chemisch der enthaltene Fruchtzucker nicht vom Industriezucker, beides sind so genannte Einfachzucker., die den Zustand der Unterzuckerung wie zuvor beschreiben fördern können. Eine Ausnahme bilden Bananen, die als Sportlerobst besser geeignet sind als zum Beispiel Äpfel. Nicht umsonst gibt es während eines Marathonlaufes vorwiegend Bananen als Zwischenverpflegung.

Bestimmte angebotene Präparate gleichen Unterzuckerung schon während der sportlichen Betätigung aus und sind in Drogerien und Apotheken erhältlich.

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